Salz in Holzschale

Salz – weißes Gold oder Gesundheitsrisiko?

Ein Leben ohne Salz – unvorstellbar! Die weißen Kristalle gehören einfach ins Essen, denn sonst schmeckt dieses oft fad. Auf unserer Zunge haben wir sogar einen eigenen Geschmackssinn für „salzig“. Doch wie viel Nachsalzen ist eigentlich noch gesund? Welche Lebensmittel enthalten viel Salz? Und was kann ich tun, um meinen Salzkonsum zu reduzieren?

Was versteht man unter Speisesalz?

Unter Speisesalz versteht man das für die menschliche Ernährung eingesetzte Salz. Andere Bezeichnungen sind auch Tafelsalz oder Kochsalz. Es gilt als geschmacksgebend und konservierend und findet sich aus diesem Grunde besonders viel in verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot, Wurst oder Fertiggerichten wieder. Das Speisesalz besteht im Wesentlichen aus Natriumchlorid (NaCl).

Speisesalz ist die Hauptzufuhrquelle des Körpers für Natrium und Chlorid

Natrium und Chlorid zählen zu den Mineralstoffen und erfüllen im menschlichen Körper lebenswichtige Aufgaben wie etwa die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts der Zellen, die Reizübertragung von Muskel- und Nervenzellen oder die Regulation des Blutdrucks. Etwa 90 Prozent des zugeführten Natriums und Chlorids wird über Speisesalz aufgenommen.

Wie viel Salz sollte man täglich zu sich nehmen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt für Erwachsene einen Orientierungswert von täglich höchstens sechs Gramm Speisesalz. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist hingegen sogar noch strenger: Hier ist von maximal fünf Gramm täglich die Rede. Beides entspricht in etwa einem Teelöffel.

Doch die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nimmt zu viel Salz auf. Laut der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ des Robert-Koch-Instituts liegt die Speisesalzzufuhr bei etwa 70 Prozent der Frauen und bei etwa 80 Prozent der Männer über den empfohlenen sechs Gramm pro Tag. Dabei beträgt bei Frauen zwischen dem 18. und 79. Lebensjahr die mittlere Salzzufuhr etwa acht Gramm pro Tag und bei Männern der gleichen Altersgruppe zehn Gramm pro Tag.

Zu viel des Guten schadet der Gesundheit

Eine hohe Speisesalzzufuhr kann jedoch das Risiko für die Entstehung suboptimaler Blutdruckwerte und somit Bluthochdruck (Hypertonie) begünstigen. Dieser schädigt im Laufe der Zeit wichtige Organe, wie Herz, Herzkranzgefäße, das Gehirn, Nieren und Blutgefäße und gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studien zeigen außerdem ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Magenkrebs, Nierenerkrankungen und Osteoporose in Zusammenhang mit einem hohen Salzkonsum.

Welche Lebensmittel enthalten viel Salz?

Die Salzmengen, die durch das Zu- und Nachsalzen unserer Speisen selbst hinzugefügt werden, machen den geringsten Teil der täglichen Speisesalzaufnahme aus. Stattdessen werden, laut Nationaler Verzehrsstudie II , besonders über verarbeitete Lebensmittelgruppen wie Brot, Fleisch, Wurst und Käse aber auch über die Außer-Haus-Verpflegung die größten Salzmengen aufgenommen.

Ein Vollkornbrötchen weist beispielsweise bereits einen Speisesalzgehalt von einem Gramm auf, die Rostbratwurst von 2,2 Gramm, eine Scheibe Salami enthält bereits 1,2 Gramm Kochsalz und die Scheibe Gouda 0,6 Gramm.

Wie kann man seine tägliche Speisesalzzufuhr reduzieren?

  • Auf vollwertige Ernährung achten: Denn dies bedeutet unter anderem, den Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln zu verringern und die Aufnahme von Obst und Gemüse zu steigern.
  • Kräuter statt Salz: Um Gerichte schmackhaft zuzubereiten, muss nicht immer sofort zu Kochsalz gegriffen werden. Experimentieren Sie stattdessen mit Gewürzen und Kräutern.
  • Entwöhnung: Der Salzgeschmack ist eine reine Gewohnheitssache, deshalb sollte der Salzgehalt in Speisen langsam und in kleinen Schritten verringert werden, um sich auf den schwächeren Salzgeschmack einstellen zu können.
  •  Auf höherer Ebene: Lebensmittelindustrie und Politik sind zudem aufgefordert, sich für einen geringeren Salzgehalt in verarbeiteten Nahrungsmitteln verstärkt einzusetzen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat hierfür die Nationale Reduktions- und InnovationsstrategieÖffnet sich in einem neuen Fenster für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten ins Leben gerufen. Hier sind Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung sowie Verbände und Institutionen aus den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Lebensmittelwirtschaft, Verbraucherschutz und Wissenschaft vertreten.

Stand: März 2024

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