Zwei Quitten am Baum

Herbstzeit ist Quittenzeit!

Zwischen Anfang September und November ist Quittenzeit! Die aromatischen Früchte schmecken köstlich als Quittengelee, Tortenbelag oder zu herzhaften Gerichten mit Lamm oder Geflügel.

Apfel-Quitte und Birnen-Quitte

Zu den bekanntesten Sorten hierzulande gehören die etwas weichere und geschmacklich mildere Birnenquitte und die härtere Apfelquitte. Den jeweiligen Namen verdanken sie dabei ihren Formen. Beide Sorten können bis zu einem Kilo schwer werden und haben eine gelbe Farbe.

Zum Rohverzehr eignen sich nur wenige Quittensorten. In der Regel müssen die Früchte gekocht werden. Dann können sie entweder zu Saft, zu Gelee, als Tortenbelag oder zu Quittenmark verarbeitet werden. Besonders interessant sind herzhafte Gerichte mit Quitten, etwa zu Hähnchen oder aus dem Wok.

Pektin wirkt sich günstig auf die Verdauung aus

Ähnlich wie Birnen weisen auch Quitten viel Pektin auf. Pektin ist ein Ballaststoff, der die Verdauung anregt und sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Auch bei bakteriellen Durchfallerkrankungen, bei denen der Körper durch den häufigen, dünnflüssigen Stuhl wichtige Mineralstoffe und Flüssigkeit verliert, erweisen sich Quitten als hilfreich. Das Pektin quillt im Darm auf, kann so die Flüssigkeit und die von den Bakterien gebildeten Giftstoffe binden und den dünnen Stuhl wieder eindicken.

Auch enthalten die Früchte unter anderem viel Vitamin C, Kalium, Zink und Eisen.

Wo bekommt man Quitten her?

Im Supermarkt findet man die Früchte leider so gut wie nie. Mehr Glück hat man während der Saison auf Wochenmärkten oder in Bauernhofläden. Eine weitere Möglichkeit ist, einfach mal freundlich in der Nachbarschaft zu fragen, ob jemand einen Quittenbaum hat und ob man ein paar Früchte ernten darf. Die kostenlose Web-App MundraubÖffnet sich in einem neuen Fenster verzeichnet herrenlose Obstbäume und ermuntert zum Ernten. Auch Kleinanzeigen-Portale sind ein guter Tipp zum Suchen und Anbieten von Obst.  

Quitten zeitnah verarbeiten

Anders als Äpfel, fallen Quitten nicht einfach vom Baum, sondern müssen vom Zweig abgedreht werden. Die Früchte können geerntet werden, wenn sie sich gelb verfärbt und einen Flaum auf der Schale haben. Zudem verströmen die Früchte dann einen feinen Geruch. Obwohl die Früchte so hart sind, lassen sie sich nicht lange lagern, bekommen Druckstellen und werden faul. Daher sollten die Früchte möglichst kühl und dunkel und ohne Kontakt zu Äpfel, Birnen und anderem Obst und Gemüse aufbewahrt und zeitnah verarbeitet werden.

Der Flaum muss weg, aber nicht die Schale

Etwas mühselig ist das Verarbeiten der Quitten, denn die Früchte sind von einem weichen, flaumartigen Überzug umgeben und sind außerdem sehr hart. Da der Flaum viele ätherische Öle enthält, die einen bitteren Geschmack erzeugen können, sollte er entfernt werden. Am besten reibt man die Früchte vor dem Schälen mit einem groben Küchen- oder Frotteetuch ab. Mit Wasser bekommt man den Flaum nicht ab.

Danach können die Quitten am besten mit einem großen, scharfen Messer zerkleinert werden. Geschält werden muss die Quitte übrigens nicht. Lediglich das Kerngehäuse kann weggeschnitten werden.

Tipp: Die geputzten Quitten 30 Minuten kochen und dann über Nacht in ihrem Sud einweichen lassen. Am nächsten Tag sind die Früchte um ein Vielfaches weicher und lassen sich ganz einfach zerkleinern und sogar schälen. (Sie)

Stand: Oktober 2020

  • 1 kg Quitten
  • 175 ml Honig
  • eine unbehandelte Zitrone
  • ein Teelöffel Zimt
  • Kokosraspeln
  • Hagelzucker
  • Schokoladenkuvertüre
  • Wasser

Die Quitten mit einem Küchentuch vom Flaum befreien und in grobe Stücke schneiden. Dann in einem großen Topf mit Wasser für 45 Minuten kochen. Das Wasser abgießen und die Quitten zu Mus pürieren. Die Zitronen auspressen und den Saft, den Honig und den Zimt zum Mus geben und gut umrühren. Danach das Ganze noch einmal kurz aufkochen und weitere 45 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen. Wenn die Mischung dickflüssig ist, wird sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegossen, gleichmäßig verstrichen und für einige Tage bei Zimmertemperatur getrocknet. Wenn das Brot an der Oberfläche nicht mehr zu klebrig ist, kann es umgedreht werden, sodass auch die andere Seite trocknen kann. Ist es fertig getrocknet und löst sich leicht vom Backpapier, kann es in kleine Rauten geschnitten werden.

Wer mag, taucht die eine Seite der Raute noch in flüssige Schokoladenkuvertüre oder wendet die Rautenstücke in gröberen Zucker, etwa Hagelzucker, oder Kokosraspeln.

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